Aus den Erinnerungen einer Holocaust-Überlebenden
Am Donnerstag, dem 9. Mai 2019 besuchte ich – mit einigen Lehrerinnen unserer Schule – eine Lesung der 93-jährigen Batsheva Dagan.
Zuerst erzählte sie, woher sie ursprünglich stammt: Ihre Familie, deren eigentlicher Name Rubinstein war, lebte in der polnischen Stadt Lodz. Als die deutsche Wehrmacht dort einmarschierte, flohen Batshevas Eltern mit einer ihrer Schwestern nach Russland, wo sie in Treblinka ermordet wurden. Sie und eine ihrer Schwestern kamen ins kleine Ghetto Radom. Batsheva konnte 1942 fliehen und mit einem gefälschten Pass in Schwerin arbeiten. Da sie aber verraten wurde, deportierte man sie nach Auschwitz, wo sie 20 Monate überlebte. „Auch im KZ hattest du die Wahl: Gutmensch zu sein oder Tier!“, äußert Batsheva über diese Zeit. Ebenfalls überlebte sie die zwei Todesmärsche, nach Malchow und Lübz, bevor sie im Mai 1945 von britischen Truppen befreit wurde.
Nachdem der Krieg zu Ende war, zog sie mit ihren Mann nach Israel und machte ihr Abitur, wurde Erzieherin und studieret Psychologie. Sie schrieb Bücher, in denen sie ihre Erlebnisse verarbeitete, darunter auch das Kinderbuch „Chika, die Hündin im Ghetto“, das von sehr vielen Grundschulen für den Unterricht genutzt wird. Batshevas erstes Buch „Gesegnet sei die die Phantasie – Verflucht sei sie!“ erzählt aus dem Leben in Auschwitz und wie sie überlebte. 45554 – diese Zahl ist ein Zeichen für ihr Überleben, eine Erinnerung an die Vergangenheit und auch ein ständiger Antrieb für die Aufgabe, der sie sich auch nach all der Zeit noch widmet: Der Holocaust darf nicht in Vergessenheit geraten.
Ich fand es unglaublich, wie sie dieses Verbrechen an der Menschheit überlebt hat und wie sie das Erlebte an die nächste Generation weitergibt.
geschrieben von Jonas aus Klasse 9