Wir fanden es am Anfang ein wenig ekelhaft, als wir den Fisch gesehen haben. Später wurde es dann besser.
Wir haben Herz, Leber, Magen, Darm und Schwimmblase gesehen und herausgenommen. Dafür benutzten wir ein Skalpell, eine Schere, Pinzetten und Handschuhe.
Es war sehr schwer, die Forelle aufzuschneiden. Die Organe waren aber leicht herauszunehmen. Den Darm zu entfernen war ekelhaft.
Ansonsten war es spannend und interessant und hat uns besser gefallen als der normale Unterricht.
Hanna
Jungnickel (r.) hat das Projekt „Leben lernen – wir sammeln Müll“ ins Leben
gerufen. Um Müll zu finden, mussten sie und ihre Klassenkameradin Sophie
Sobotta nicht weit laufen: Gleich vor der Schule in der Magdeburger Straße
haben die beiden einen ganzen Sack mit Müll zusammengetragen. Foto: M. Mikulas
In Schönebeck ist das Schülerprojekt „Leben lernen
– wir sammeln Müll“ für mehr Sauberkeit in Stadt und Natur gestartet.
Von Michael Mikulas
Schönebeck
l Eine zerbrochene Bierflasche auf dem Gehweg der Geschwister-Scholl-Straße; in
der Hecke der Bertold-Brecht-Straße verfangen sich Werbeprospekte aus Papier;
unweit des Salzblumenplatzes dümpeln Plastikflaschen im Wellengang der Elbe vor
sich hin. Das ist ärgerlich und kein schöner Anblick.
Vielen Bürgern fällt die Umweltverschmutzung auf. Sobald sie ihre Haustür
hinter sich schließen, ist die Verschmutzung auf den Straßen, Freiflächen und
an der Elbe wieder vergessen. Hanna Jungnickel tickt anders: Sie hat das
Schulprojekt „Leben lernen – wir sammeln Müll“ der Sekundarschule Leben Lernen
angestoßen.
Müll macht wütend und nachdenklich
Ein Wochenend-Spaziergang mit ihrem Vater an der Elbe in Grünewalde hat ihr
die Augen geöffnet. „Wir sahen viel Müll. Leere Flaschen und Tüten aus Plastik,
die auf dem Fluss trieben, verschmutzten den Strand“. Das machte die
Schülersprecherin wütend und nachdenklich.
Das Thema ließ ihr keine Ruhe. Sie wollte etwas ändern. Am nächsten Schultag
erzählte sie Mitschülern und Lehrern, was sie sah. Während des Unterrichts
beschloss Hanna, dass die ganze Schule etwas gegen die Verschmutzung tun kann.
Schülerrat bestätigt Projekt
Gesagt. Getan. Das Projekt wurde durch den Schülerrat bestätigt und es
konnte losgehen. Unlängst schwärmten dutzende Grund- und Sekundarschüler aus.
Ausgestattet mit Gummihandschuhen, Müllsäcken und einer ordentlichen Portion
Schaffensdrang begannen die Schüler, Müll zu sammeln. Gleich auf dem Rasen vor
der Schule wurden Bierflaschen, leere Joghurtbecher, Kronkorken, sogar ein
ausrangierter Fahrgastsitz aus einem Linienbus gefunden.
Christin Piennecke, Lehrerin für Geographie, Geschichte und Ethik begleitete
die Grundschüler. Einige Schüler waren etwas übereifrig: „Nein, das tote Tier
lasst ihr bitte liegen. Das kommt nicht in die Tüte!“, erklärte sie. Die
älteren Schüler weiteten ihren Mülleinsatz auf die Magdeburger Straße aus. Sie
fanden viel und füllten einen Müllsack nach dem anderen. In der Nähe eines
Garagenkomplexes „haben bestimmt irgendwelche Leute ihren Sperrmüll entsorgt“,
stellt Sophie Sobotta fest.
Volle Mülltüten
Mit ihren Handykameras fotografierten die Achtklässler mehrere Regale, eine
Couch, einen Beistelltisch, eine Toilette und einen Katzenkratzbaum. Nach einer
Dreiviertelstunde waren alle Mülltüten voll. Und Hanna Jungnickel stolz: „Die
Straßen sind sauberer und Mitschüler, die anfangs nicht mitmachen wollten,
hatten sogar Spaß an der Kampagne.“ Der kubikmetergroße Container, der extra
für die Aktion geordert wurde, füllte sich mehr und mehr.
Eine Eintagsfliege ist das Projekt keineswegs. „Wir werden in Zukunft nicht
nur im Umfeld unserer Schule den Müll beseitigen. Wir wollen bis zur Elbe
gehen“ Also auch an der Stelle, wo Hanna kürzlich den angespülten Müll am Ufer
entdeckte.
Nachhaltigkeit auf dem Lehrplan
Das Gute an dem Projekt ist, dass „Nachhaltigkeit in der 8. Klasse auf dem
Lehrplan steht. So können wir Lehrkräfte das theoretische Wissen aus dem
Unterricht perfekt mit praktischen Einsätzen verweben“, freut sich Christin
Piennecke. „Die Schüler werden sich klar über ihren eigenen ökologischen
Fußabdruck und merken, was wir der Natur antun.“ Im Geographieunterricht wird
das Projekt zusätzlich besprochen. Gemeinsam mit den Schülern sollen
Lösungsansätze diskutiert werden, wie das Müllproblem verringert werden kann.
Übrigens: Der Schülerrat der Sekundarschule „Leben lernen“ wird das Projekt
dokumentieren. Ziel ist es, Schönebecks Stadtoberhaupt Bert Knoblauch in
absehbarer Zukunft einen Brief zu übergeben. Darin wird die Umwelt-Kampagne
erklärt und werden Alternativen aufgeführt, wie der Müll auf Straßen und Natur
reduziert werden kann. Insgeheim hofft Junginitiatorin Hanna Jungnickel, dass
„andere Schulen dem Beispiel folgen und selbst etwas für mehr Sauberkeit in der
Stadt und in der Natur tun“.
Positive Reaktionen
Übrigens blieb die Aktion nicht unbemerkt: „Was die Schüler hier machen, ist
aller Ehren wert“, findet Birgit Steuer aus Felgeleben. Sie war am Tag der
Müllaktion mit dem Auto auf dem Weg von Magdeburg nach Hause und sah die
Schüler. „Das ist nicht gang und gäbe. Ich finde das toll“, lobt sie die
Schülerkampagne.
Auf Initiative unseres Schülerrates hat unsere Schule gestern Müll im näheren Umfeld gesammelt. Mehrere Kubikmeter Müll kamen zusammen, darunter auch Kuriositäten, wie eine Toilette oder ein Katzenkratzbaum.
Erschreckend war der Müll, den wir nicht beseitigen konnten. Hier ein paar Eindrücke einer wilden Deponie an der Magdeburger Straße in Schönebeck.
Wir waren am Baggersee und haben Wirbeltiere und wirbellose Tiere in eine Tabelle eingeordnet. Wir haben viele Tiere beobachtet und uns angeschaut, wie die Bedingungen für die Tiere sind. Wir haben ein Bläshuhnnest gesehen. Das war echt cool, denn sowas sieht man selten. Andere Tiere die wir gesehen haben waren Graureiher, Schwan, Enten, Libellen und so weiter.Unser Highlight war ein Nutria, das am Anfang wie ein Stück Holz aussah. Wir waren alle leise, denn wir wollten es nicht erschrecken.
Als es weg war sind wir zurück gegangen und haben auf dem Rückweg noch ein Reh gesehen, dass schnell weggehüpft ist.
Es war wirklich schön, im Biounterricht mal was anderes zu machen und draußen zu sein.
Eric Schmundt, Ole Sosnowski, Toni Smiezek (Klasse 5)
Die Fahrt in die Gedenkstätte Buchenwald war ein eindrucksvolles Erlebnis. Wir durften und wollten eigentlich Fotos machen aber vor Ort erscheint es irgendwie pietätlos Fotos von einem Ort zu machen, an dem 55000 Menschen ermordet wurden.
Danke an unseren Begleiter, der uns wirklich gut und sachlich über die Ereignisse an diesem Ort informiert hat und auch den Schülern einen guten Einblick in das Leben im Lager, die Hierarchie unter den Häftlingen, den Umgang der SS mit den Gefangenen und die Befreiung des Lagers gegeben hat.
In einer Zeit, in der die Zeitzeugen immer weniger werden und Forderungen laut werden, den sog. „Schuldkult“ zu beenden und eine „neue Erinnerungskultur“ zu schaffen, sind solche Orte unersetzlich. Sie zeigen uns drastisch wozu normale Menschen wie du und ich fähig sein können.
Keiner von uns trägt Schuld an dem was geschah aber jeder sollte sich dafür einsetzen, dass in Deutschland so etwas nie wieder geschieht.